Additive für Heizöl und Diesel

Auch in einer modernen Ölheizungsanlage ist der Einsatz von Heizöl Additiven nicht nur sinnvoll, sondern ratsam. Denn Additive sind Zusätze, die dem Heizöl hinzugefügt werden, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen. Das Resultat sind wesentliche Verbesserungen der Heizöleigenschaften, die nicht nur die Heiz- und Wartungskosten senken, sondern auch die Umwelt entlasten können.

Welche Additive für Heizöl gibt es?

Wer mit Heizöl heizt, setzt auf wirtschaftliche, betriebssichere Heizenergie. Durch neue Heiztechnik und den flächendeckenden Einsatz von schwefelfreien Heizölsorten sind Ölheizungsanlagen heutzutage zwar viel sparsamer und umweltentlastender als früher, können aber durch Additive noch weiter in ihrer Leistungsfähigkeit unterstützt werden.

Die höhere Effizienz der gesamten Heizanlage (vom Tank bis zum Brenner) wird dabei durch die Emissionsreduzierung und die Lagerstabilität, insbesondere bei der Lagerung von Heizöl in Außentanks, erreicht. Hierfür gibt es speziell entwickelte Kälteschutz-Additive, welche die Betriebs- und Fließfähigkeit des Heizöls sicherstellen und die Resistenz gegenüber Frost gewährleisten. Additive werden demnach eingesetzt als

  • Verbrennungsverbesserer,

  • Lagerstabilisator und

  • Fließverbesserer (Frostschutz).

Bei dem Einsatz von Heizöl Additiven ist es wichtig, sich nach den Herstellerangaben zu richten. Nur durch eine korrekte Dosierung und der Abstimmung auf das entsprechende Heizöl kann das Additiv seine volle Wirkung erreichen.

Additive als Verbrennungsverbesserer

Speziell bei Gebläse-Gelbbrennern und Verdampfungsbrennern wie einem Ölofen bildet sich nach fortgeschrittener Betriebsdauer Ruß und lagert sich an den Wänden des Kessels ab.  Der in der Vergangenheit in Verbrennungsverbesserern enthaltene Wirkstoff Ferrocen unterband die Rußbildung schon in seiner Entstehung und setzte die Verbrennungstemperatur des Rußes herab, wenn bereits Ablagerungen vorhanden waren. Als Verbrennungsrückstand blieb jedoch Asche zurück. Da die zurückbleibende Asche Betriebsstörungen hervorrufen kann, ist die Verwendung solcher metallhaltiger Additive für schwefelarmes bzw. schwefelfreiem Heizöl und Bioheizöl untersagt.

Heutzutage werden nur noch Heizöl Additive als Verbrennungsverbesserer benutzt, die nicht Asche bildend wirken. Der Einsatz führt zu einer nachweislich rußärmeren Verbrennung des Heizöls und ist daher umweltfreundlicher und wirtschaftlicher, da der Wartungsaufwand entsprechend geringer ausfällt. Mit einem qualitativ hochwertigen Additiv ist zudem gewährleistet, dass die Betriebssicherheit der Ölheizung stabil bleibt und es zu keiner Verstopfung der Düsen und Filter durch Ablagerungen kommt.

Auch der Einsatz im Ölofen ist sehr zu empfehlen, da bei diesen eine Rußbildung während der Verbrennung des Heizöls durchaus normal ist. Bereits eine Rußschicht von wenigen Millimetern erhöht den Bedarf an Heizöl und verringert gleichzeitig die Heizleistung.

Additive als Lagerstabilisator

Wird Heizöl über einen längeren Zeitraum gelagert, kann ein natürlicher Alterungsprozess das Heizöl qualitativ abwerten. Durch die Vermehrung von Bakterien und andere Mikroorganismen bildet sich Schlamm am Boden des Heizöltanks. Dieser Vorgang wird durch externe Einflussfaktoren, wie Licht, Sauerstoff oder Hitze, zusätzlich beschleunigt. Hauseigentümer, die eine neue Heizung installiert haben, verbrauchen zudem viel weniger Heizöl, sodass eine längere Lagerzeit im Öltank durchaus normal ist. Damit das lang gelagerte Heizöl die Betriebssicherheit beim Einsatz durch Ablagerungen nicht verringert, werden Heizöl Additive mit Antioxidantien, Detergentien und Dispergatoren eingesetzt, die der einsetzenden Alterung verlangsamend entgegenwirken. Durch die Reduzierung der Schlammbildung wird der Aufwand der regelmäßigen Tankreinigung zusätzlich verringert.

Additive als Fließverbesserer (Frostschutz)

Additive finden als Frostschutz im Heizöl EL auch dann Verwendung, wenn der Heizöltank nach außen verlagert wurde oder in einem nicht isolierten Raum, wie Keller oder Schuppen, nicht durchgehend frostgeschützt ist. Setzt Frost ein, wird die Bildung der im Heizöl enthaltenen Paraffinkristalle beschleunigt und eine trübe Farbgebung hervorgerufen. Damit das Wachstum der Paraffinkristalle eingedämmt wird, ist das Hinzufügen eines Additivs notwendig. Das Additiv setzt den Grenzwert der Filtrierbarkeit (CFPP) herab, sodass das Heizöl auch bei Frost noch filtrierfähig bleibt. Wichtig ist jedoch, dass das Heizöl-Additiv vor der Kristallbildung hinzugefügt wird, um optimal wirken zu können. Einmal gebildete Paraffinkristalle lösen sich erst wieder auf, wenn das Öl erwärmt wird bzw. frostfrei ist.

Welche Additive für Diesel gibt es?

Genau wie für Heizöl gibt es auch für Diesel Additive. Bei einem Dieselmotor wird im ersten Takt reine Luft angesaugt, die im zweiten Takt durch Kompression auf 700 bis 900 °C erhitzt wird. Anschließend erfolgt die Einspritzung des Dieselkraftstoffes in die Brennkammer, der sich durch die hohe Temperatur selbst entzündet. Hinsichtlich seines Kaltstartverhaltens, seiner Abgasemission und seiner lauten Motorgeräusche fällt der Dieselmotor oft negativ auf. Wird die Zündwilligkeit des Dieselkraftstoffes aber erhöht, werden die negativen Eigenschaften in ihrer Wirkung erheblich eingeschränkt.

Additive erhöhen die Cetanzahl und somit die Zündfreudigkeit des Dieselkraftstoffs, wodurch dieser im Kaltbetrieb besser verbrannt werden kann. Zudem wird der starke Abgasgeruch sowie das laute Geräusch des Motors (nageln) gemindert. Diesel Additive mit Anti-fouling (Dieselpest) Komponente wirken zusätzlich der Bildung von Bakterien und Bioschlamm entgegen, die zur sogenannten Dieselpest und damit zu verstopften Leitungen , Filtern und Einspritzdüsen führen. Düsen können wiederum verkoken und einen Leistungsverlust des Dieselmotors auslösen. Auch gegen dieses Problem hilft ein Additiv.

Diesel Additive gibt es ebenfalls als Lager- und Stabilitätsverbesserer sowie als Frostschutz. Dadurch wird bei stark fallenden Temperaturen aus normalem Diesel Winterdiesel. Die Filtrierbarkeitsgrenze für Diesel ist in der EN-590 vorgegeben und muss von Mitte November bis Ende Februar ein CPPF-Wert von mind. -20°C aufweisen.

Gut zu wissen!

Welche Aufgabe haben nun Additive? Sie gewährleisten eine effizientere Verbrennung, optimieren die Wärmeausnutzung und senken spürbar den Heizölverbrauch. Zudem haben sie die Aufgabe, die Bildung von  Ablagerungen und die Bakterienvermehrung im Heizöl zu minimieren. Das Heizöl bleibt qualitativ hochwertig und sauber, sodass Bauteile wie Filter und Leitungen in der Heizanlage vor Verstopfung geschützt werden. So wird die Lebensdauer des Heizsystems erhöht und der Wartungs- und Tankreinigungsaufwand reduziert. Aufgrund der saubereren Verbrennung wirkt der geringere Schadstoffausstoß zudem umweltentlastend.