Nahostkonflikt sorgt für Ölpreisanstieg

18.09.24 • 10:09 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die landesweiten Explosionen im Libanon, durch von der Hisbollah genutzte Pager, sorgt für neue Eskalationsangst im Nahen Osten und damit steigende Ölpreise. Zusätzlich wollen die USA laut interner Quellen bis zu sechs Millionen Fass Rohöl für ihre strategischen Reserven einkaufen. Derweil wird vermutet, dass die US-amerikanischen Ölbestände überraschend und verhältnismäßig stark anstiegen, was für Abwärtsdruck sorgt.

Der Euro wird weiterhin mit 1,11 Dollar gehandelt und wartet auf Richtungsimpulse, während die Ölpreise nach den gestrigen Gewinnen aktuell einem moderaten Abwärtstrend folgen. Die Nordseerohölsorte Brent konnte sich auf 73 Dollar pro Fass steigern, während sich die US-amerikanische Sorte WTI bei 70 Dollar hält. ICE Gasoil stieg auf 653 Dollar pro Tonne an.

Die Ölpreise bekamen durch eine vermeintlich durch Israel durchgeführte Anschlagsserie im Libanon Auftrieb. Die dortige Hisbollah-Miliz, welche seit Monaten in Kampfhandlungen mit Israel verwickelt ist, nutzt Pager für die Kommunikation. Eine Vielzahl von Geräten wurde angeblich durch Israel, vor dem Versand von Taiwan in den Libanon, mit Sprengstoff modifiziert und gestern gezündet, was zu mehreren tausend verletzten und bisher neun Toten führte. Zwar vermeiden es beide Seiten seit Monaten den Konflikt eskalieren zu lassen, der Ölmarkt befürchtet allerdings, dass dieser Anschlag zu einem offenen Krieg zwischen Israel und dem Libanon führen könnte.

Aufgrund der insgesamt günstigen globalen Rohölpreise planen die USA sechs Millionen Barrel für die Auffüllung der dortigen strategischen Reserven zu kaufen. Die Lieferung soll Anfang 2025 erfolgen und die damit erzeugte zusätzliche Nachfrage sorgt für Ölpreisaufwärtsdruck. Die USA hatten 2022 180 Mio. Fass aus ihren strategischen Reserven für durchschnittlich 95 Dollar pro Fass verkauft, um die explodierenden Ölpreise zu reduzieren. Bisher wurden rund 50 Millionen Fass zu Preisen von unter 80 Dollar pro Fass gekauft, um die Reserven wieder aufzufüllen.

Während die Heizölpreise in Österreich nahezu auf dem Vortagesniveau stagnieren, stiegen sie in der Schweiz um durchschnittlich 2,3 Rappen und in Deutschland um 0,75 Cent pro Liter an. Damit liegt der Durchschnittspreis in allen Bundesländern wieder oberhalb von 90 Cent pro Liter, auch wenn er regional an dieser Grenze kratzt, wird sie aktuell nicht nach unten hin durchbrochen. Spannend bleibt wie sich das heute endende Treffen der US-amerikanischen Zentralbank (Fed) und die Veröffentlichung der Zahlen zu den US-amerikanischen Ölbeständen im Laufe des heutigen Nachmittags auf die Heizölpreise auswirken wird. Die Fed wird den Leitzins voraussichtlich um0,25 oder 0,5 Prozent senken, was potentiell die Ölnachfrage ankurbelt. Während dessen wird aktuell davon ausgegangen, dass die Ölbestände überraschend anstiegen, was sich Ölpreis drückend auswirken würde. -fr-

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